SAP Core Data Services (CDS) geht weit über die reine Datenmodellierung hinaus. In diesem Artikel beschreiben wir, wie CDS dazu beitragen kann, die Effizienz Ihrer SAP-Systeme zu verbessern und den Umgang mit komplexen Datenstrukturen zu vereinfachen.
Was sind Core Data Services?
Bei CDS Views handelt es sich um eine Infrastruktur, über die im Rahmen einer umfangreichen Datenmodellierung eine Definition über SAP HANA vorgenommen werden kann. Charakteristisch ist hierbei, dass der Schwerpunkt der Datenverarbeitung auf der Datenbank selbst liegt. Auf Datenbankebene lassen sich die jeweiligen Informationen vergleichsweise schnell abrufen. Einer komfortablen Nutzung steht dementsprechend nichts im Wege.
Verallgemeinert ausgedrückt: CDS Views schaffen die Basis für die Optik moderner SAP Anwendungen. Bei ihnen handelt es sich um moderne Programmiermodelle, die Informationen nicht physisch speichern. Wer über die nötige Fachkompetenz verfügt, um die passenden SQL-Befehle zu erteilen, schafft es, sich vom ehemals standardisierten Design der Tabellen zu lösen, um in Zukunft individueller arbeiten zu können.
HANA Datenbank oder ABAP CDS Views: Worin liegt der Unterschied?
Wer sich mit Core Data Services beziehungsweise mit CDS Views auseinandersetzt, stößt oft auf zwei verschiedene Varianten von CDS Views: Die HANA CDS Views und die ABAP CDS Views. Aber wie unterscheiden sich HANA und ABAP CDS eigentlich voneinander? Und wann kommen die verschiedenen Optionen zum Einsatz? Im Rahmen der direkten Anwendung sind die Grenzen klar definiert:
HANA CDS Views
Die Grundlage für HANA CDS Views wird auf der Basis einer HANA Datenbank geschaffen. Die Speicherung der CDS Views erfolgt hier mithilfe von DDL Dateien. Um die einzelnen Views definieren zu können, wird native SQL genutzt.
ABAP CDS Views
ABAP CDS Views lassen sich ohne die Verbindung zu einer HANA Datenbank nutzen. Dementsprechend kann der ABAP CDS View etwas allgemeiner eingesetzt werden. Um sicherzustellen, dass einer weitestgehend unabhängigen Modellierung und einer freien Wahl der Datenbank nichts im Wege steht, wird auf OpenSQL als Grundlage gesetzt.
Core Data Services und ihre Vorzüge
CDS Views bieten im Rahmen der Datenmodellierung und bei der Darstellung von Daten viele Vorteile auf unterschiedlichen Ebenen. Dementsprechend sind sie bereits in vielen Unternehmen zu einem wichtigen Bestandteil geworden, wenn es darum geht, im Zusammenhang mit Datenmodellierung und Datenmodellen keine Kompromisse einzugehen.
Die folgenden Vorteile gelten in der Regel als besonders überzeugend:
Datenmodelle lassen sich auf mehreren Plattformen realisieren
Egal, ob eine ABAP- oder eine HANA Datenbank die Grundlage darstellt: CDS Views sind auf der Basis beider Varianten realisierbar.
Eine merkliche Zeitersparnis
Wer im Bereich SAP Zeit sparen möchte, kann gut beraten sein, sich mit den Vorteilen, die CDS Views bieten, auseinanderzusetzen. Denn: Die Zeiten, in denen das Zusammenbringen mehrerer Daten aus Tabellen noch viel Zeit in Anspruch nahm, sind vorbei. CDS Views erlauben hier ein deutlich einfacheres Vorgehen.
Eine fundierte und standardisierte Grundlage
Die verschiedenen Datenmodelle lassen sich immer wieder auf die gleiche Weise konsumieren und in Bezug auf bestimmte Faktoren einander gegenüberstellen. Somit fällt es deutlich leichter als früher, die verschiedenen Daten miteinander zu vergleichen und zueinander in Bezug zu setzen.
Mehr Leistung und eine bessere Performance
Im Zusammenhang mit Core Data Services kommt unter anderem Code to Data zum Einsatz. Und genau dieser bewirkt, dass verschiedene Operationen auf der jeweiligen Datenbank ausgeführt werden. Das Ergebnis: Eine Verbesserung der Performance.
CDS Views lassen sich aufeinander aufbauen
Ein Blick auf die Herausforderungen, die sich im Bereich der Datenmodellierung und im Zusammenhang mit einem Datenmodell ergeben können, zeigt, dass es manchmal nötig wird, Daten ineinander zu schachteln. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es darum geht, im SAP Umfeld komplexe Inhalte wiederzugeben. Auch hier erfüllen CDS Views hohe Ansprüche. Immerhin lassen sich besagte Views problemlos aufeinander aufbauen und miteinander verbinden. Somit stellt es unter anderem auch kein Problem dar, verschiedene Funktionen an bestimmte CDS Views outzusourcen.
Wozu nutzt man CDS Views?
CDS Views lassen sich auf unterschiedlichen Ebenen im SAP Umfeld nutzen. Vor allem, wenn es darum geht…:
- Daten zu analysieren
- Programmiermodelle zu realisieren
- Reporting zu betreiben,
spielen sie eine wichtige Rolle. Hier werden sie dann unter anderem zu Quellen von SAP Anwendungen. Aufgrund der Tatsache, dass CDS Views aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammengesetzt sein können, sind sie derart individuell einsetzbar. Hierbei ist es dann vollkommen unerheblich, ob verschiedene Berechnungen, Tabellen, oder andere Daten die Grundlagen bilden: Je genauer die Daten insgesamt zusammengesetzt sind, desto genauer lässt sich alles verarbeiten.
Welche unterschiedlichen CDS Typen gibt es?
Bereits weiter oben wurde erwähnt, dass es grundsätzlich möglich ist, zwischen HANA CDS Views und ABAP CDS Views zu unterscheiden. Parallel hierzu können jedoch noch weitere Unterteilungen vorgenommen werden.
Der Basic View
Basic Views basieren auf einer einzigen Quelle. Auf seiner Basis werden Details aus physischen Tabellen dargestellt. Ideal für alle Nutzer, die Wert auf eine schnelle Bereitstellung einzelner Informationen haben.
Der Composite View
Bei dieser Art von Views treffen gleich mehrere Tabellen aufeinander, indem Daten aus unterschiedlichen Views miteinander kombiniert werden. So können die Teilviews besser wiederverwendet werden. Gleichzeitig wird die jeweilige Datenmodellierung weniger komplex.
Der CDS Consumption View
Beim CDS Consumption View steht der Nutzer im Vordergrund. Er kann die Daten, die er braucht, hier direkt abfragen. Die Informationen, die hierzu nötig sind, stammen aus einem oder mehreren Views.
Abgesehen von den oben erwähnten Views, die sich hauptsächlich auf die Architektur beziehen, gilt es unter anderem, mit Hinblick auf die folgenden View Typen zu unterscheiden:
Die Projection Views
Auf Basis der Projection Views können die jeweils bevorzugten Spalten ausgewählt und auf Wunsch direkt projiziert werden. Zudem ist es unter anderem möglich, auf ihrer Basis Informationen zu filtern.
Die Join Views
Mithilfe der Join Views können Daten, die aus vielen verschiedenen Quellen stammen, miteinander kombiniert werden.
Fragen zu Pushdown, ABAP Core Data Services und SAP? Wir stehen Ihnen zur Verfügung!
Heutzutage sorgen moderne Datenmodelle dafür, dass niemand mehr in Bezug auf den Bereich SAP Kompromisse eingehen muss. Gleichzeitig handelt es sich hierbei um ein komplexes Thema. Je besser die genutzten Möglichkeiten und die Anwendungsfälle zueinanderpassen, desto höher der Komfort.
Wir stehen Ihnen in Bezug auf die fachliche und technische Beratung rund um Analytische Anwendungen in SAP S/4HANA zur Seite und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.